Bremen, 28. August 2024. Die Apothekerkammer Bremen weist eindringlich darauf hin, dass der Apotheken-Notdienst ausschließlich in echten Notfällen in Anspruch genommen werden sollte. In den letzten Monaten verzeichnen die Apotheken im Land Bremen vermehrt, dass der Notdienst fälschlicherweise für den Erwerb von Drogerieartikeln wie Kondomen, Feuchtigkeitscremes oder Nahrungsergänzungsmitteln genutzt wird. Diese Entwicklung belastet die notdiensthabenden Apotheken erheblich und führt zu einer unnötigen Beanspruchung der ohnehin knappen Ressourcen.
„Wir möchten die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass der Notdienst dazu dient, dringende medizinische Notfälle zu versorgen. Dazu zählen beispielsweise der Erwerb von Medikamenten, die sofort eingenommen werden müssen, wie Schmerzmittel, Fiebermittel für Kinder oder Mittel gegen starkes Erbrechen“, erklärt Klaus Scholz, Präsident der Bremer Apothekerkammer. „Rezepte, die nicht sofort eingelöst werden müssen, oder der Kauf von nicht dringend benötigten Arzneimitteln soll sich auf die regulären Öffnungszeiten konzentrieren.“
Verschärfen der angespannten Notdienstsituation
Die Situation wird durch das Ausdünnen des Notdienstes zusätzlich verschärft, da die verbleibenden Apotheken stärker frequentiert werden. In vielen Fällen leisten die diensthabenden Apotheker den Notdienst nach einem langen Arbeitstag und müssen am nächsten Morgen wieder regulär arbeiten. Daher ist es üblich, dass in den Apotheken ein Bett bereitsteht, damit sich das Personal während ruhiger Phasen ausruhen kann. Dies ist nicht mehr möglich, wenn aus unwichtigen Gründen und aus einer spontanen Eingebung heraus „Einkäufe“ getätigt werden und so die Zahl der Kunden ansteigt.
Vorherige Anrufe unterlassen
Die Apothekerkammer weist zudem darauf hin, dass die Apotheken, die für den Notdienst eingeteilt sind, tatsächlich dienstbereit sind. Ein vorheriges Anrufen, um sich zu vergewissern, ob die Apotheke besetzt ist, ist nicht erforderlich und gehört zu den größten Ärgernissen der diensthabenden Apotheker.
Alternativen zum Notdienst
Um die Notdienste der Apotheken zu entlasten und sicherzustellen, dass diese im Ernstfall schnell reagieren können, sollten die Menschen folgende Punkte beachten:
Die Apothekerkammer Bremen appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, den Notdienst nur in wirklichen Notfällen in Anspruch zu nehmen. Scholz abschließend: „Wer nachdenkt und eine Dringlichkeit realistisch einschätzt, trägt dazu bei, dass notdiensthabende Apotheken sich auf ihre wichtige Aufgabe bei echten Notfällen konzentrieren können.“
Berlin, 28. August 2024 – Zum heutigen Kabinettsbeschluss des „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG) äußert sich Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, wie folgt:
„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung die Herzgesundheit der Bevölkerung verbessern und die Früherkennung kardiovaskulärer Risiken mit dem ‚Gesundes-Herz-Gesetz‘ (GHG) intensivieren will. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind hierzulande weiterhin die häufigste Todesursache – sie sind für rund ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Es ist nur folgerichtig, dass die Bundesregierung die heilberuflichen, pharmazeutischen Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker stärker nutzen will, um diese Ziele zu erreichen.
Berlin, 27. August 2024 – Eingestellte Opiumtinktur wird bei Erwachsenen zur Behandlung schwerer Durchfälle eingesetzt. Das Präparat wird tropfenweise eingenommen, was zu Dosierungsproblemen führen kann, wie mehrere Apotheken nun berichten. Im Jahr 2023 wurden nach Auswertungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) rund 39.000 Packungen Opiumtinktur für gesetzlich Versicherte verordnet.
Berlin, 12. August 2024 – Hitze kann die Wirkung von Arzneimitteln verändern, was bei der Anwendung berücksichtigt werden muss. Andererseits müssen einige Medikamente selbst vor Hitze geschützt werden, damit sie nicht unbrauchbar werden. „Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort dazu beraten, ob Sie etwas beachten müssen“, rät Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer mit Blick auf die aktuelle Hitzewelle.