Berlin, 31. Januar 2022 – Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind im Jahr 2021 um 10,1 Prozent auf 45,0 Mrd. Euro (inkl. MwSt.) gestiegen. Das ergeben Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren.
„Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie mit Lockdowns und damit verbundenen Schwankungen der Patientenströme zeigt sich die Bedeutung einer immer anspruchsvolleren Arzneimittelversorgung der Bevölkerung“, sagt DAV-Vorsitzender Thomas Dittrich. „Ursächlich dafür sind vor allem die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt.“ Ärzte und Krankenkassen hatten in ihren Rahmenvorgaben für 2021 zunächst mit 5,1 Prozent Steigerung gerechnet. Schon im Jahr 2020 hatten die GKV-Arzneimittelausgaben stärker als erwartet um 6,6 Prozent auf 40,9 Mrd. Euro zugelegt.
Dittrich betont aber auch: „Die Apotheken sind keine Kostentreiber im System. Im Gegenteil: Ihr Anteil an den Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen ist seit Jahren rückläufig und liegt nur noch bei knapp über zwei Prozent. Die zahlreichen Sonderaufgaben, die die Apotheken in der Pandemie-Bekämpfung übernommen haben, wurden ohnehin in der Regel nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet.“
Von den für 2021 ermittelten GKV-Arzneimittelausgaben sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge noch nicht abgezogen, die sich laut vorläufigen Zahlen allein für die ersten drei Quartale 2021 auf rekordverdächtige 3,7 Mrd. Euro belaufen – etwa 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der verordneten Medikamente ist im Jahr 2021 leicht um 0,3 Prozent auf 714 Millionen gestiegen, nachdem sie 2020 noch um 0,9 Prozent auf 712 Millionen Packungen gesunken war.
Weitere Informationen unter www.abda.de
Potsdam, 23. April 2024 – Ein verfassungsrechtliches und ein gesundheitsökonomisches Gutachten entkräften die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgestellten Eckpunkte für eine Apothekenreform. Obwohl der Referentenentwurf für eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seit Monaten angekündigte Apothekenreform noch nicht vorliegt, hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zwei Studien beauftragt.
Potsdam, 23. April 2024 – Die wirtschaftliche Lage in den Apotheken bleibt extrem angespannt. Angesichts des medizinischen Fortschritts und einer älter werdenden Bevölkerung erwirtschafteten die Apotheken in Deutschland im Jahr 2023 zwar einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Wegen rasant steigender Personal- und Sachkosten müssen sie sich allerdings mit einem weitaus geringeren Betriebsergebnis als 2022 zufriedengeben.
Erfurt, 15. April 2024 – Das sichere Netz der Arzneimittelversorgung wird immer löchriger. Allein im vergangenen Jahr haben in Deutschland knapp 500 Apotheken ihren Betrieb eingestellt. Das sind genauso viele, wie es in ganz Thüringen Ende des Jahres noch gab.