Berlin, 26. Juni 2024 – Die Apothekerschaft in Deutschland will in großer Einigkeit und vehement gegen die Strukturreformpläne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vorgehen. Die Landesapothekerkammern und -verbände haben sich zum Ziel gesetzt, die wahren Ziele und die Gefahren der geplanten Reform zu enttarnen. Dieses Signal des Berufsstandes mit seinen knapp 70.000 Apothekerinnen und Apothekern geht von der heutigen Mitgliederversammlung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin aus.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte dazu angesichts einer intensiven und konstruktiven Debatte: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will das bewährte System der Arzneimittelversorgung über die inhabergeführten Apotheken aushöhlen, Leistungen für die Bevölkerung gezielt kürzen und die vollversorgenden Apotheken in der Konsequenz abschaffen. Durch die geplanten Maßnahmen entstehen Gefahren für die Patientensicherheit, weil damit eine grundlegend veränderte, qualitativ niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln etabliert wird. Das bislang praktizierte System der Arzneimittelversorgung durch die heilberuflich geführte Apotheke vor Ort wird beseitigt. Um unsere politischen Botschaften möglichst breit zu streuen, setzen wir in den kommenden Monaten auf eine neue politische Kampagne, die in allen gesellschaftlichen Sphären spürbar wird. Geschlossenheit wird mit jedem Tag wichtiger.“
Schon in dieser Woche starte eine große angelegte PR-Kampagne, mit der die ABDA darauf hinweisen will, welche Leistungen den Patientinnen und Patienten durch die geplante Reform größtenteils weggenommen würden. Konkret gehe es um individuelle Arzneimittelherstellung, die Abgabe von Betäubungsmitteln, Medikationsanalysen und Impfungen in den Apotheken. Overwiening bezeichnete den BMG-Entwurf für ein Apothekenreformgesetz (ApoRG) als Mogelpackung, Etikettenschwindel und Trojanisches Pferd.
Auf der ABDA-Mitgliederversammlung wurden weitere Beschlüsse gefasst, um die Verbandsarbeit schlagkräftiger und zukunftsfähiger aufzustellen. Dazu gehören insbesondere die Satzungsänderung und der Daten Hub. Nach mehrjährigen Diskussionen steht nun ein neues Gesamtkonzept für die Neustrukturierung der ABDA, der Bundesapothekerkammer (BAK) und des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) fest. Die beschlossenen Satzungsänderungen sollen nach Eintragung in das Vereinsregister von ABDA, BAK und DAV mit Beginn der neuen Wahlperiode der Vorstände zum 1. Januar 2025 in Kraft treten. Zu den Änderungen gehört, dass der ABDA-Gesamtvorstand sechsmal pro Jahr – häufiger als bisher – tagt. Zudem wird der Geschäftsführende ABDA-Vorstand (künftig: ABDA-Vorstand) von 13 auf sieben Mitglieder verkleinert.
Zudem hat die Mitgliederversammlung die Fortsetzung des Daten Hub – ein mehrjähriges Projekt zur strukturierten Erhebung pharmazeutischer und wirtschaftlicher Daten über eine Schnittstelle in die Apothekensoftware – beschlossen. Nach erfolgreichem Abschluss von Projektphase II sollen nun Projektphase III zwischen 2024 und 2026 und der anschließende Betrieb des Daten Hub ab 2026 erfolgen. Projektphase III ist mit insgesamt knapp 1,2 Mio. Euro budgetiert, während die jährlichen Betriebskosten mit knapp 0,5 Mio. Euro beziffert werden.
Mehr Informationen auf www.abda.de
Berlin, 19. März 2025 – Die vier führenden Verbände in der Gesundheitsversorgung ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sowie die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) haben eine Allianz für ein „starkes, resilientes Gesundheitssystem“ geschlossen. In einem gemeinsamen Positionspapier beschreiben sie die Vision eines leistungsfähigen Gesundheitssystems als Basis einer demokratischen Gesellschaft und damit zugleich auch des sozialen Friedens.
Berlin, 12. März 2025 – Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker begrüßen die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), fordern aber noch weitere Tests unter realen Versorgungsszenarien und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, um einen verbesserten Schutz der Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Berlin, 10. März 2025 – Verbraucherinnen und Verbraucher sollten Werbeversprechen für Arzneimittel oder andere Präparate kritisch hinterfragen – vor allem, wenn Nahrungsergänzungsmittel als Alternativen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten angepriesen werden. „Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist oft eben nicht wahr.