Berlin, 16. Juli 2020 – Die Raupen des Eichenprozessionsspinners verursachen im Sommer oft starke Beschwerden. Das Risiko, dass Bäume von diesen Insekten befallen sind – und damit auch das Risiko für Menschen - ist regional unterschiedlich.
Die Raupen sind übersäht von mehreren hunderttausend Brennhärchen. Bei Hautkontakt treten Juckreiz, Quaddeln oder Hautausschläge auf. Werden die Härchen eingeatmet, kann es zu Atembeschwerden kommen. Gelangen sie ins Auge, ist oft eine Bindehautentzündung die Folge. Auch generalisierte Beschwerden, etwa Schwindel, Übelkeit, Fieber oder Schüttelfrost, wurden beschrieben. Die Symptome treten oft erst über Nacht auf.
„Als erste Hilfe empfehle ich kühle Umschläge. Bei starkem Juckreiz können rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke schnell helfen. Ich empfehle meinen Patienten eine Creme oder Gel mit Kortison und zusätzlich Antihistaminika in Tablettenform“, sagt Dr. Hannes Müller, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. „Wenn Probleme beim Atmen oder im Auge auftreten, ist das kein Fall für die Selbstmedikation mehr. Dann verweisen Apotheker die Patienten an einen Arzt.“ Die Krankheitsdauer liegt oft bei ein bis zwei Wochen.
Um sich zu schützen, sollte man befallene Bäume, oft Eichen, oder Waldgebiete am besten meiden. Ist das nicht möglich, sollte man möglichst viel Haut bedeckt halten. Nach einem möglichen Kontakt mit den Raupenhaaren sollte man duschen, sich die Haare waschen und am besten mit einem Haarfön trocknen. Die Kleidung sollte umgehend gewechselt und bei 60 Grad gewaschen werden. Auch Autos, die in der Nähe eines befallenen Baums standen, sollten sorgfältig innen und außen gereinigt werden.
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