Berlin, 17. September 2020 – Der Notdienst der Apotheken ist eine eigenständige Säule der Notfallversorgung und soll als solche weiterentwickelt werden. Thomas Benkert, Vize-Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) resümierte das heutige Symposium zum Apothekennotdienst: „Apotheker sind oft die ersten Ansprechpartner für Patienten. Denn auch nachts werden Medikamente im Rahmen der Selbstmedikation benötigt. Apotheker sind wohnortnahe Versorger und übernehmen zusätzlich eine Lotsenfunktion. Das wird und darf sich nicht ändern.“ Gleichzeitig sieht Benkert Verbesserungsbedarf für die Kommunikation zwischen Patienten und Notdienstapotheken und zwischen Ärzten und Apothekern. „In der Notdienstversorgung müssen Barrieren abgebaut werden. Modellprojekte aus Rheinland-Pfalz und Westfalen-Lippe zeigen, dass Verbesserungen in der Kommunikation zwischen den Partnern Patient, Arzt und Apotheker möglich und sinnvoll sind.“
Das BAK-Symposium hatte den Titel „Apothekennotdienst: Stresstest für eine flächendeckende Arzneimittelversorgung“. Die Podiumsdiskussion führten neben Benkert Erwin Rüddel MdB, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Bundestags, Dr. Bernhard Gibis, Dezernent des Dezernates Versorgungsmanagement, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Doris Wettmann, Justitiarin der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz und Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Das Symposium wurde live im Internet übertragen.
Der Apothekennotdienst gehört zu den Gemeinwohlpflichten der Apotheken. Bundesweit sind pro Nacht und an Sonn- und Feiertagen etwa 1300 Apotheken dienstbereit. Die Apothekerkammer des jeweiligen Bundeslands legt fest, welche Apotheke Notdienst hat. Im Jahr 2019 wurden mehr als 400.000 Notdienste geleistet.
Weitere Informationen unter www.abda.de
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Potsdam, 23. April 2024 – Die wirtschaftliche Lage in den Apotheken bleibt extrem angespannt. Angesichts des medizinischen Fortschritts und einer älter werdenden Bevölkerung erwirtschafteten die Apotheken in Deutschland im Jahr 2023 zwar einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Wegen rasant steigender Personal- und Sachkosten müssen sie sich allerdings mit einem weitaus geringeren Betriebsergebnis als 2022 zufriedengeben.
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