Ziel der Geriatrischen Pharmazie ist die Optimierung des Medikationsprozesses für ältere multimorbide und zumeist pflegebedürftige Patienten. Hierzu werden Risikopotenziale in der Arzneimittelversorgung identifiziert und Empfehlungen für die Modifikation des Medikationsprozesses erarbeitet. Darüber hinaus sollen arzneimittelbezogene Probleme der geriatrischen Patienten durch ein nachhaltiges Medikationsmanagement identifiziert, gelöst und verhindert werden, um die Versorgung der Patienten zu verbessern und Folgekosten im Gesundheitswesen einzusparen.
Geriatrisch-pharmazeutisch tätige Apotheker begleiten und optimieren qualitätsgesichert den Medikationsprozess. Sie erfassen, analysieren, lösen und verhindern arzneimittelbezogene Probleme und verbessern die Arzneimittelversorgung geriatrischer Patienten hinsichtlich der Wirksamkeit, Sicherheit und Rationalität. Sie arbeiten dabei eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Angehörigen zusammen und bieten ihre Dienstleistungen in Offizin, Krankenhaus und Alten- und Pflegeheimen an.
Wer diese Weiterbildung beginnen möchte, meldet sich bei der zuständigen Apothekerkammer an. Voraussetzung ist eine mindestens 12-monatige Vollzeittätigkeit an einer geeigneten Einrichtung, i.d.R. eine öffentliche Apotheke mit Heimversorgung oder auch eine Krankenhausapotheke. Während der Weiterbildung werden mindestens 100 Seminarstunden und ein dreitägiges Praktikum absolviert, entweder in einem Pflegeheim oder auf einer Krankenhaus-Station mit geriatrischem Schwerpunkt.
Das Praktikum bildet die Grundlage für die Projektarbeit. Die Projektarbeit besteht aus drei Teilen. Sie beinhaltet die Ergebnisse einer Stationsbegehung in einem Pflegeheim bzw. Krankenhaus-Station zur Detektion, Analyse und Lösung einrichtungsbezogener Probleme in der Arzneimittelversorgung, ferner die Schulung des Pflegepersonals, in der die detektierten einrichtungsbezogenen Probleme des Arzneimittelversorgungsprozesses ausgewertet werden sowie die Ergebnisse von zwei individuellen Medikationsmanagementverfahren zur Beurteilung der arzneimittelbezogenen Probleme geriatrischer Patienten.
Den Abschluss der Weiterbildung bildet eine mündliche Prüfung.