Nachdem im Studium wissenschaftliche Grundlagen vermittelt wurden und der Schwerpunkt dabei auf dem Arzneimittel lag, ist es in der öffentlichen Apotheke der Mensch, der als Patient und Kunde im Mittelpunkt steht. Der Begriff der "ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung" beschreibt nur sehr trocken die Anforderungen, die heute gute Offizin-Apothekerinnen und Offizin-Apotheker erfüllen müssen.
So bedarf es im kommunikativen Bereich zusätzlicher Kenntnisse, um das zielgruppenorientierte Vermitteln des apothekerlichen Wissens zu gewährleisten und die Aufgaben als kompetenter Gesprächspartner in Gesundheitsfragen optimal zu erfüllen.
Das Tätigkeitsfeld des Krankenhausapothekers hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Zu den klassischen Tätigkeiten der Entwicklung, Herstellung, Prüfung und Verteilung von Arzneimitteln kommen in verstärktem Maße neue Dienstleistungen hinzu.
So werden in der Krankenhausapotheke die Zubereitungen spezieller Arzneiformen (Zytostatika, Lösungen zur parenteralen Ernährung), das Therapeutische Drug Monitoring, die Beratung des Patienten und des Pflegepersonals sowie die Information der Ärzte und die umfassende Dokumentation von unerwünschten Arzneimittelwirkungen angeboten.
Chemische, physikalische, biochemische und mikrobiologische Analysenmethoden begleiten den Weg eines Stoffs von der Synthese oder Isolierung bis hin zu dessen Abbau in biologischem Material. Die Weiterbildungsziele des Gebiets Pharmazeutische Analytik reichen von erweiterten Kenntnissen bezüglich der Probenentnahme und der Aufbereitung der Probe, über zusätzliche Fertigkeiten im Einsatz von geeigneten Analysenmethoden, bis hin zur Auswertung und statistischen Bewertung der Ergebnisse in jedem Stadium.
Unter dieser Gebietsbezeichung sind in der pharmazeutischen Industrie mehrere Tätigkeitsfelder angesiedelt, die sich alle mit dem Weg vom Arzneistoff bis zum fertigen Arzneimittel befassen. Im Bereich der galenischen Entwicklung werden z. B. Rezepturen für Projektsubstanzen formuliert und diese vom Labormaßstab bis zur Produktionsreife geführt. Analog wird versucht, bestehende Formulierungen zu optimieren. In der großtechnischen Produktion müssen die einzelnen Verfahrensschritte beaufsichtigt und validiert werden.
Mit dem Pharmaziestudium erwirbt jeder die Grundvoraussetzungen, Informationen zu Arzneimitteln weiterzugeben. Die Inhalte des Gebietes Arzneimittelinformation gehen jedoch deutlich darüber hinaus. Sie umfassen die Sammlung, Aufbereitung, Bewertung und Weitergabe von allen pharmazeutischen und medizinischen Daten, die - von der Entwicklung bis zur Anwendung - in Zusammenhang mit einem Arzneimittel stehen. So kann die Sammlung und Beschaffung der Daten während der Arzneimittelentwicklung, im Zuge klinischer Studien, in Zusammenhang mit Arzneimittelzwischenfällen oder über elektronische Datenbanken erfolgen.
Die Weiterbildung vermittelt den Apothekerinnen und Apothekern weitergehende Fähigkeiten und Kenntnisse für die Erfüllung von Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitswesens. Das Gebiet Öffentliches Gesundheitswesen umfasst pharmazeutische Tätigkeiten im Zulassungswesen sowie in der Untersuchungs- und Überwachungspraxis, die der Erkennung und Beurteilung arzneimittelbezogener Gesundheitsgefahren und ihrer Beseitigungsmöglichkeiten dienen. Dies schließt arzneimittel-, medizinprodukte-, apotheken-, betäubungsmittel-, heilmittelwerbe-, gefahrstoff- und verwaltungsrechtliche Inhalte ein. Ferner sind auch Planungsaufgaben und die Beratung anderer Träger von öffentlichen Aufgaben in den genannten Schwerpunkten zu den Aufgaben eines Apothekers im Öffentlichen Gesundheitswesen zu zählen.
Die Toxikologie untersucht und bewertet die schädigenden Wirkungen von Chemikalien auf bestimmte biologische Systeme. Die Ökologie schließt Kenntnisse über ökologische Gleichgewichte und deren Störung durch umweltschädigende Substanzen ein.
Die Weiterbildung vermittelt vielseitige praktisch-experimentelle Fertigkeiten sowie vertiefte Kenntnisse in den stoffbezogenen Rechtsgebieten. Im Mittelpunkt stehen die Durchführung, Interpretation und Bewertung arzneistoff-toxikologischer, forensisch-toxikologischer, umwelt-toxikologischer und gerichtschemischer Untersuchungen, sowie die damit im Zusammenhang stehenden analytischen und klinisch-chemischen Methoden.
Apotheker, die an PTA-Schulen, pharmazeutischen Hochschulinstituten oder in PKA-Klassen unterrichten, bringen durch ihre eigene Ausbildung und berufliche Erfahrungen viel pharmazeutisches Fachwissen mit. Für die Qualität und den Erfolg der Lehre sind neben fachlichem Wissen aber auch pädagogische Kenntnisse und Fertigkeiten ausschlaggebend. Diese kann man durch die Weiterbildung „Theoretische und praktische Ausbildung“ erwerben und ausbauen.
Die spezialisierte Tätigkeit in Klinischer Chemie umfasst chemische, physikalische, biochemische und mikrobiologische Untersuchungen biologischen Ursprungsmaterials. Die Weiterbildung vermittelt praktische Erfahrungen in der Durchführung und Bewertung aller analytischen Methoden eines klinischen Labors. Dies schließt besonders immunologische, enzymatische, elektrophoretische und physikalisch-chemische Methoden ein. Erweiterte Kenntnisse bezüglich der Entnahme und Aufbereitung der Proben aus dem menschlichen Körper, wie Blut, verschiedene Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen und Gewebe sind ebenfalls Schwerpunkt der Weiterbildung in diesem Gebiet.