Berlin, 17. November 2022 – Chronisch Erkrankte mit Arzneimitteln zu versorgen ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der öffentlichen Apotheken. Um ihre Versorgung zu verbessern, bieten viele Apotheken seit Juni 2022 verschiedene pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) an. Eine der pDL richtet sich an Patientinnen und Patienten, die dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel verordnet bekommen. „Diese Patient*innen können die Dienstleistung „Erweiterte Medikationsberatung bei Polypharmazie“ nutzen. Davon profitieren Patient*innen unmittelbar“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Bei dieser Dienstleistung schauen sich Apotheker*innen als Arzneimittelexpert*innen die individuelle Medikation des/der jeweiligen Patient*in sehr genau an. Wenn sie Arzneimittel-bezogene Probleme finden, suchen sie nach Lösungen – wenn die Patient*innen einverstanden sind, auch gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin.“
Ein mögliches Arzneimittel-bezogenes Problem ist, wenn ein früher sinnvolles Arzneimittel aktuell nicht mehr oder nur noch in geringerer Dosierung empfehlenswert ist – zum Beispiel wegen des gestiegenen Lebensalters. Als Beispiele nennt Overwiening Anticholinergika. Diese Medikamente werden unter anderem gegen Harninkontinenz oder Parkinson eingesetzt, können im hohen Alter aber das Demenzrisiko erhöhen.
Overwiening: „Niemand sollte seine Arzneimittel eigenmächtig absetzen oder die Dosis reduzieren. Deshalb bei Problemen immer zuerst mit der Apothekerin oder dem Apotheker sprechen.“
Weitere Informationen unter www.abda.de
Potsdam, 23. April 2024 – Ein verfassungsrechtliches und ein gesundheitsökonomisches Gutachten entkräften die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgestellten Eckpunkte für eine Apothekenreform. Obwohl der Referentenentwurf für eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seit Monaten angekündigte Apothekenreform noch nicht vorliegt, hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zwei Studien beauftragt.
Potsdam, 23. April 2024 – Die wirtschaftliche Lage in den Apotheken bleibt extrem angespannt. Angesichts des medizinischen Fortschritts und einer älter werdenden Bevölkerung erwirtschafteten die Apotheken in Deutschland im Jahr 2023 zwar einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Wegen rasant steigender Personal- und Sachkosten müssen sie sich allerdings mit einem weitaus geringeren Betriebsergebnis als 2022 zufriedengeben.
Erfurt, 15. April 2024 – Das sichere Netz der Arzneimittelversorgung wird immer löchriger. Allein im vergangenen Jahr haben in Deutschland knapp 500 Apotheken ihren Betrieb eingestellt. Das sind genauso viele, wie es in ganz Thüringen Ende des Jahres noch gab.