Berlin/Schladming, 19. Januar 2023 – Rund 30 % der 70- bis 79-Jährigen hat eine chronische Nierenerkrankung. In der Folge werden viele Arzneimittel vom Körper langsamer ausgeschieden werden. Gleichzeitig nehmen viele ältere Patienten dauerhaft mehrere Arzneimittel ein. „Wenn die Dosis an die nachlassende Nierenfunktion angepasst wird, verringert sich das Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen. Die Dosierungen können zum Beispiel im Rahmen einer pharmazeutischen Dienstleistung in der Apotheke überprüft und empfehlenswerte Dosisanpassungen mit dem Arzt abgesprochen werden“, sagte Prof. Dr. Ulrich Jaehde beim Internationalen Fortbildungskongress pharmacon. Der Apotheker lehrt an der Universität Bonn Klinische Pharmazie. Aus Studien in Pflegeheimen ist bekannt, dass eine fehlende Dosisanpassung an die verringerte Nierenleistung einer der wichtigsten Gründe für unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Alter ist.
Jaehde: „Ältere Patienten sollten nicht nur ihre Organfunktionen, sondern zusätzlich auch die Arzneimittelwirkungen regelmäßig überprüfen lassen. Wenn jemand zum Beispiel erstmals Symptome wie Verwirrtheit, Stürze, Hautausschlag oder Nasenbluten bemerkt, sollte er darüber mit seiner Apothekerin oder seinem Apotheker sprechen.“
Ab dem 40sten Lebensjahr nimmt die Funktion der Nieren kontinuierlich ab. Ihre Funktion sollte deshalb regelmäßig überprüft werden. Bei der Arzneimitteltherapie werden idealerweise Arzneistoffe gewählt, die die Nieren nicht übermäßig belasten. Zum Beispiel können verschiedene Antibiotika oder Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol die Nieren schädigen. Vermieden werden sollte auch die Kombination aus Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern und Sartanen mit Schmerzmitteln wie Diclofenac – das als auch in der Selbstmedikation angewendet wird.
Weitere Informationen unter www.abda.de
Potsdam, 23. April 2024 – Ein verfassungsrechtliches und ein gesundheitsökonomisches Gutachten entkräften die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgestellten Eckpunkte für eine Apothekenreform. Obwohl der Referentenentwurf für eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seit Monaten angekündigte Apothekenreform noch nicht vorliegt, hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zwei Studien beauftragt.
Potsdam, 23. April 2024 – Die wirtschaftliche Lage in den Apotheken bleibt extrem angespannt. Angesichts des medizinischen Fortschritts und einer älter werdenden Bevölkerung erwirtschafteten die Apotheken in Deutschland im Jahr 2023 zwar einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Wegen rasant steigender Personal- und Sachkosten müssen sie sich allerdings mit einem weitaus geringeren Betriebsergebnis als 2022 zufriedengeben.
Erfurt, 15. April 2024 – Das sichere Netz der Arzneimittelversorgung wird immer löchriger. Allein im vergangenen Jahr haben in Deutschland knapp 500 Apotheken ihren Betrieb eingestellt. Das sind genauso viele, wie es in ganz Thüringen Ende des Jahres noch gab.