Berlin, 14. März 2024 – Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen beim E-Rezept warnt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vor Einschränkungen bei der Patientensicherheit. Konkret geht es um das sogenannte ‚CardLink-Verfahren‘, mit dem Patientinnen und Patienten ihre E-Rezepte an Apotheken weiterleiten können, indem sie die Smartphone-Apps von Drittanbietern nutzen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat trotz deutlicher Warnungen aller anderen Gesellschafter der gematik und mit Hilfe seiner 51-Prozent-Mehrheit in der Gesellschafterversammlung, die Spezifikationen – also die technischen Vorgaben – für dieses Verfahren am heutigen Donnerstag durchgesetzt. Alle anderen Gesellschafter, also sowohl die Seite der Leistungserbringer als auch die Seite der Kostenträger, stimmten dagegen. Das ist ein Novum.
Die ABDA warnt explizit davor, diese Technik in der Arzneimittelversorgung verfügbar zu machen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erklärt dazu: „Das ‚CardLink-Verfahren‘ bringt für die Patientinnen und Patienten erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich, wird das erst kürzlich ausgerollte E-Rezept-System angreifbarer machen und verbessert die Arzneimittelversorgung an keiner Stelle! Die in Deutschland sichere Arzneimittelversorgung darf nicht über unsichere Smartphone-Apps gefährdet werden. Dass das BMG in seinem selbst herbeigeführten Beschluss nun auch noch die Verantwortung für den neuen E-Rezept-Einlöseweg auf die Apotheken abwälzt, ist absolut inakzeptabel.“
Overwiening erinnert zudem daran, dass die Apothekerschaft – wie auch alle anderen Gesellschafter außer dem BMG – in den Gremien der gematik mehrfach auf die Unsicherheiten bei ‚CardLink‘ hingewiesen hat. „Wenn es der Wunsch des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) ist, einen vierten Einlöseweg für E-Rezepte zu schaffen, dann muss dieser genauso sicher sein, wie das Einlösen mittels eGK, der Ausdruck des E-Rezeptes oder die sicheren Apps der gematik bzw. der Krankenkassen. Diese Anwendungen unterliegen besonders strengen Anforderungen der gematik und werden durch diese zugelassen. Es ist den Patientinnen und Patienten unmöglich zuzumuten, bewerten zu können, welche Smartphone-Apps sicher sind und welche nicht. Dass das Ministerium nun in einer bemerkenswerten Abstimmung erstmals seine 51-Prozent-Mehrheit nutzt, um den Partikularinteressen vereinzelter Großkonzerne nachzukommen, schockiert uns.“
Weitere Informationen unter www.abda.de
München, 10. Oktober 2024 – Damit die gesundheitliche Prävention den Menschen zugutekommen kann, sollten Apothekerinnen und Apotheker eng mit Ärztinnen und Ärzten kooperieren. Über die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Prävention wurde am heutigen Donnerstag beim Deutschen Apothekertag im Rahmen eines einstündigen Themenforums diskutiert.
München, 10. Oktober 2024 – Zu Beginn des Deutschen Apothekertages in München haben die mehr als 300 Delegierten die Resolution „Mehr Apotheke wagen“ mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Auslöser für dieses Statement war ein Grußwort von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach während der Eröffnungsveranstaltung, der nach eigener Aussage an dem seit Monaten geplanten, aber von vielen Seiten kritisierten Apothekenreformgesetz mit „Apotheken ohne Apotheker“ festhalten will.
München, 9. Oktober 2024 – Mit einer kämpferischen Rede hat Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, am heutigen Mittwoch den Deutschen Apothekertag in München eröffnet. Overwiening sprach sich deutlich gegen die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums aus, nach denen es in vielen Apotheken keine Apothekerinnen und Apotheker mehr geben soll.