Berlin/Schladming, 24. Januar 2020 – Arzneiformen mit Antibiotika können problematisch in der Zubereitung und Anwendung sein. „Nutzen Sie das Beratungsangebot Ihrer Apotheke vor Ort. Wer zum Beispiel einen antibiotika-haltigen Trockensaft braucht, sollte sich die Zubereitung in seiner Apotheke demonstrieren lassen“, sagte Apotheker Dr. Wolfgang Kircher beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Bei den so genannten Trockensäften füllt der Hersteller das Antibiotikum zusammen mit Hilfsstoffen als Pulver in eine Flasche. Dieses trockene Pulver ist gut lagerfähig. Erst unmittelbar vor der Anwendung füllt der Patient Wasser hinzu, wodurch ein Saft entsteht. Kircher: „Wasser einfüllen klingt einfach – ist es in der Praxis aber nicht. Wird im ersten Schritt zu wenig Wasser eingefüllt, kann ein zäher Bodensatz entstehen, der so gut wie nicht mehr aufgeschüttelt werden kann. Die Flüssigkeit, die dann aus der Flasche entnommen wird, ist unterdosiert. Das kann bei Antibiotika die Resistenzbildung begünstigen.“ Kircher kritisierte zudem, dass die Markierung, bis zu der das Wasser eingefüllt werden soll, bei einigen Präparaten schwer zu erkennen ist. Ein weiteres Problem bei Trockensäften ist, dass sich beim Schütteln oft ein stabiler Schaum bildet. Dieser kann das Abmessen der korrekten Dosis erschweren.
Trockensäfte sind nicht die einzige Darreichungsform, die in der Anwendung oft problematisch sind. Als weitere Beispiele nannte der Apotheker die oft sehr großen Tabletten und Augen- oder Ohrentropfen mit Antibiotika. Auch Menschen mit Handicaps, etwa einer verringerten Feinmotorik oder Sehstörungen, haben oft Schwierigkeiten. „Wer Probleme mit der Anwendung von Arzneimitteln hat, sollte das mit seinem Apotheker besprechen. Wir finden in der Apotheke für so gut wie jedes Anwendungsproblem eine individuelle Lösung.“
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