Das ist eines der Ergebnisse des Apothekenklima-Index‘ 2020, einer repräsentativen Meinungsumfrage von MARPINION im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Für den Index werden seit 2016 jedes Jahr 500 Apothekeninhaber in ganz Deutschland befragt. Die diesjährige Befragung im Juli spiegelt die Situation nach der ersten Pandemiewelle und vor Verabschiedung des Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetzes wieder.
Die kritische Einschätzung der Apothekeninhaber wird durch die sinkende Apothekenzahl bestätigt. Mit 18.854 öffentlichen Apotheken ergibt sich zum Ende des dritten Quartals 2020 der tiefste Stand seit Mitte der 1980er Jahre. Der Rückgang um 221 Apotheken gegenüber Ende 2019 (19.075) ergibt sich aus dem Saldo von 58 Neugründungen und 279 Schließungen.
„Die Stimmung in den Apotheken bleibt in diesen wechselvollen Corona-Zeiten von großer Skepsis geprägt. Mit einer stärkeren Aufhellung wird wohl erst zu rechnen sein, wenn das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz seine positive Wirkung entfaltet, pharmazeutische Dienstleistungen etabliert sind und das E-Rezept in geordneten Bahnen eingeführt ist“, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Aber schon jetzt ist absehbar, dass die Pandemie die Prioritäten und Problemperspektiven der Apotheken verändert hat. Der Fokus auf bestimmte Themen hat laut Apothekenklima-Index 2020 stark zugenommen. Dazu gehören vor allem die pharmazeutischen Freiräume in der Patientenversorgung (45,0 Prozent). Planungssicherheit (83,6 Prozent), Bürokratieabbau (72,2 Prozent) und Nachwuchsgewinnung (43,4 Prozent) bleiben aber weiterhin sehr wichtig.“
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Potsdam, 23. April 2024 – Ein verfassungsrechtliches und ein gesundheitsökonomisches Gutachten entkräften die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgestellten Eckpunkte für eine Apothekenreform. Obwohl der Referentenentwurf für eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seit Monaten angekündigte Apothekenreform noch nicht vorliegt, hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zwei Studien beauftragt.
Potsdam, 23. April 2024 – Die wirtschaftliche Lage in den Apotheken bleibt extrem angespannt. Angesichts des medizinischen Fortschritts und einer älter werdenden Bevölkerung erwirtschafteten die Apotheken in Deutschland im Jahr 2023 zwar einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Wegen rasant steigender Personal- und Sachkosten müssen sie sich allerdings mit einem weitaus geringeren Betriebsergebnis als 2022 zufriedengeben.
Erfurt, 15. April 2024 – Das sichere Netz der Arzneimittelversorgung wird immer löchriger. Allein im vergangenen Jahr haben in Deutschland knapp 500 Apotheken ihren Betrieb eingestellt. Das sind genauso viele, wie es in ganz Thüringen Ende des Jahres noch gab.